Geißler

Geißler
Geiß|ler 〈m. 3〉 = Flagellant

* * *

Geiß|ler, der; -s, -:
Flagellant.

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I
Geißler,
 
Geißelbrüder, deutsch für Flagellanten.
 
II
Geißler,
 
1) Fritz, Komponist, * Wurzen 16. 9. 1921, ✝ Bad Saarow-Pieskow (Landkreis Oder-Spree) 11. 1. 1984; wurde 1953 Dozent für Tonsatz an der Universität Leipzig, 1962 an der Musikhochschule ebenda Geißler komponierte Opern, u. a. »Der verrückte Jourdain« (1973), »Der Schatten« (1975), »Die Stadtpfeifer« (1977), »Das Chagrinleder« (1978), Ballette, Orchesterwerke, darunter neun Sinfonien (1961-78), Konzerte für Klavier, Violine, Violoncello, Kammermusik, Klavierwerke, Vokalmusik, u. a. die Oratorien »Gesang vom Menschen« (1968) und »Die Flamme von Mansfeld« (1978), sowie Lieder.
 
 2) Heinrich, Mechaniker und Instrumentenbauer, * Igelshieb (heute zu Neuhaus am Rennweg) 26. 5. 1814, ✝ Bonn 24. 1. 1879; gründete 1854 in Bonn eine Werkstatt, in der er verschiedene meteorologische Instrumente sowie ausgezeichnete physikalische und chemische Apparate herstellte, u. a. Thermometer mit Skalen bis 500 ºC und 1858 die für die Entwicklung der Vakuumtechnik bedeutsame Quecksilbervakuumpumpe; ebenfalls 1858 entwickelte er die Geißler-Röhren.
 
 3) Heinrich (Heiner), Politiker, * Oberndorf am Neckar 3. 3. 1930; Jurist, zunächst im Dienst des Landes Baden-Württemberg tätig, 1965-67 und 1980-2002 Mitglied des Bundestags (CDU), war 1967-77 Minister für Soziales, Gesundheit und Sport in Rheinland-Pfalz, 1982-85 Bundesminister für Familie, Jugend und Gesundheit. Als Generalsekretär der CDU (1977-89) hatte Geißler maßgeblichen Anteil an der Ausarbeitung der CDU-Grundsatzprogramme von 1978 und 1988; besonders auf sozialpolitischem Gebiet suchte er das politische Profil seiner Partei zu schärfen (Mitglied des Bundesvorstandes der CDA-Sozialausschüsse). 1989-94 Mitglied des CDU-Präsidiums, 1989-90 einer ihrer stellvertretenden Bundesvorsitzenden und 1991-98 einer der stellvertretenden Vorsitzenden der CDU-Bundestagsfraktion. Geißler trat nicht selten mit scharfsinnigen, zum Teil unpopulären Überlegungen auch gegen Mehrheitsmeinungen auf.
 
 
Werke: Mut zur Alternative (1981); Heiner Geißler im Gepräch mit Gunter Hofmann und Werner A. Perger (1993).
 
 4) Horst Wolfram, Schriftsteller, * Wachwitz (heute zu Dresden) 30. 6. 1893, ✝ München 19. 4. 1983; schrieb unterhaltende Novellen und Romane, meist mit geschichtlichen und kulturgeschichtlichen Themen. Geißlers erfolgreichster Roman war »Der liebe Augustin« (1921).
 
Weitere Werke: Romane: Der ewige Hochzeiter (1917); Der Puppenspieler (1929); Odysseus und die Frauen (1947); Der Astrolog (1948); Alles kommt zu seiner Zeit (1953); In einer langen Nacht (1954); Dame mit Vogel (1962); Königinnen sind so selten (1963); Odysseus und Penelope (1970); Über die Erde hin (1971); Der Geburtstag (1973); Melodien der Landstraße (1979).

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Geiß|ler, der; -s, -: Flagellant.

Universal-Lexikon. 2012.

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